Copyright for all contents by Sandra and Frieder Demmer. Jede Art der weiteren Verbreitung nur mit schriftlicher Genehmigung der Autoren.

Bus und Bahn
Jiu Shi
In Shanghai
S u. F. Demmer
Wohnen in Shanghai
Bus und Bahn in Shanghai

Öffentliche Verkehrsmittel – nicht immer, aber immer öfter!

 Wer gerne Städtereisen macht, weiß: Wirklich kennen lernen kann man eine Stadt nur, wenn man sich ohne Netz und doppelten Boden ins Gewühl stürzt: zu Fuß, mit Taxi, Bus oder Bahn. Das gilt umso mehr, wenn man in einer Stadt lebt. In Shanghai kostet das manchmal Überwindung ist ansonsten aber sehr erlebnisreich und dabei wesentlich ungefährlicher als in vielen anderen Großstädten.

 Basisausstattung:

 Wer immer sich allein in die Stadt begibt ist mit folgenden Utensilien gut beraten:

 
  •  Eigene chinesische Namecard, um jederzeit um von überall mit dem Taxi nach Hause zurück zu kommen (wirklich wichtig) !!
  • Touristmap mit zweisprachiger Beschriftung (rote Karten in Plastikhülle: neueste Auflage jeweils für 10-20 RMB im Straßenverkauf), um Ziele notfalls zeigen zu können.
  • Ambitionierte sollten sich noch an Kiosken oder im Buchhandel die rein chinesische Buslinien-Karte (Jiaotong Ditu) zulegen. Leider enthält die Neuauflage in diesem Fall aus mysteriösen Gründen nur einen Bruchteil der gesamten Linien.
  • Leider Geschichte: Der „Igel“ – eine Adresssammlung mit über tausend Adressen auf Karten an einem Schlüsselring war bei City-Shopping zu erwerben und wirklich praktisch. Hier fanden Sie fast alle Ziele, die wichtig waren in zweisprachiger Beschreibung.
  • Neu, nicht ganz so handlich aber auch sehr gut: der ebenfalls im City-Shopping zu erwerbende Expat-Führer “Passport Shanghai”. Besonders erfreulich daran, dass ein Teil des Erlöses an die Hilfsorganisation “Couleurs de Chine” geht.
  • Von der chinesischen Foreign Laguage Press liegt seit 2008 in der “China-Travel Kit Series” ein sehr brauchbarer Shanghai-Führer mit Ortsangaben in Englisch, Pinyin und Zeichen vor, den man u.a. am Flughafen erwerben kann.
  • Handy, für den Fall dass Sie sich dann doch mal wirklich verirren (unwahrscheinlich aber denkbar... ;-))
 
Mit dieser Grundausstattung kann man auch ohne jegliche Sprachkenntnisse schon sehr weit kommen.
 
Sonst wichtig:
 Wo immer es Ihnen gefällt, nehmen Sie sofort irgend eine Namecard mit, um möglichst einfach wieder hin zu kommen. Bei Parks oder Sehenswürdigkeiten einfach das nächstgelegene Restaurant ansteuern, die haben sicher eine.

 Grundsätzlich KANN es in U-Bahn und Bussen auch mal SEHR eng werden, dann auf TASCHENDIEBE achten!!. In aller Regel gestaltet sich die ganze Sache nicht wesentlich dramatischer als im deutschen Personennahverkehr.

 

Das Wichtigste zu den prinzipiell nutzbaren Verkehrsmitteln:

 Fahrrad: Ja auch das Fahrrad ist in Shanghai für kurze Strecken eine reelle Alternative. Wer in einem Vorstadt-Compound wohnt, kann da teilweise wirklich ins Grüne radeln. Fahrräder kaufen kann man in der Regel in Supermärkten. Die u.a. im „Carrefour“ angebotenen chinesischen Standardräder der Shanghaier Marke „Forever“ waren dabei lange die einzigen 28“-Angebote. Die Verarbeitung und Materialqualität ist haarsträubend, drum prüfe wer sich ewig bindet. Letztlich hat man für rund 40 Euro aber ein brauchbares Fortbewegungsmittel mit viel Stil. Mittlerweile gibt es auch mehrere Wheeler-Fachgeschäften - zunehmend Zielpunkt der Expat-Gemeinde. Auch die Decathlon-Outlets bieten mittlerweile Fahrräder. In Gubei gab es im Zusammenhang mit einem Club sogar einen richtig coolen Laden für  hochwertige Komponenten - aktueller Stand ist da aber unbekannt.
Bei Hitze und viel Verkehr ist Fahrradfahren in Shanghai anstrengend – auch weil man ständig auf überraschend auftauchende Autos, Fußgänger oder offene Kanalschächte gefasst sein muss. DAS Zauberwort heißt Blickkontakt!! Sich auf vermeintlich Rechte zu verlassen ist lebensgefährlich! Es kann ihnen passieren, dass Sie an einer für Sie eigentlich grünen Ampel angefahren werden, weil Sie nicht geschaut haben. Gleichzeitig ist es mit Blickkontakt durchaus möglich, mit dem Fahrrad sich halbwgs sicher selbst auf vierspurigen Straßen zu bewegen. Ihr Blick sollte dabei immer sagen: Ich will dahin und ich weiß, dass Du mich gesehen hast und noch bremsen kannst! Also lass mich bitte! Schaffen Sie sich Raum! Das geht immer wieder überraschend gut. In der Summe bleibt aber: EILE MIT WEILE, dann macht es Spaß – und ist angesichts der mittlerweile chronischen Staus teilweise schneller als mit dem Auto! Ein besonderes, sehr angesagtes Gimmick sind Klappräder: Passen ins Taxi und in Bus und Bahn – und vor Ort kann man dann losradeln. Gibt es mittlerweile sogar sehr edel mit Gangschaltung und Trommelbremsen von 20-150 Euro. Eines sei noch angefügt: Ich war sehr viel mit dem Rad unterwegs. Dabei wurden mir insgesamt 4 Räder gestohlen: Am Schluss war ich selbst mit einem 10 Euro Gebrauchtrad aus dem Straßenhandel unterwegs... .

 Elektroräder: Ebenfalls schon 2002 hip und mittlerweile sogar mit Doppelsitzbank zu haben sind diese führerscheinfreien, geräusch- und geruchlosen Mofas (1000-2800 RMB) mit herausnehmbarer (jedoch krachschwerer!) Batterie - deren rasantes Wachstum China 2010 zum Weltmarktführer in Sachen E-Mobilität gemacht haben. Eine Batterie-Ladung reichte zu Beginn für rund 50 Kilometer, mittlerweile auch mehr – am Berg, beim Anfahren und wenn eben doch mal Ladehemmungen da sind, kann/muss das Gerät wie ein Fahrrad gefahren werden. Da man sich aber mal verschätzen kann, und mangelhafte Batterieleistung 2007 der häufigst gemeldete Mangel bei chinesischen Verbraucherschutz- organisationen war ,empfehle ich persönlich nur solche Exemplare zu kaufen, die auch noch einen halbwegs erträglichen Betrieb mit den Füßen ermöglichen. Immer mehr Shanghaier Firmen stellen Ihren Mitarbeitern solche Geräte z.B. für Mittagspause, Kundenbesuche oder Kleinlieferungen zur Verfügung. Nur weil es immer wieder mal gefragt wird: Mangels Musterzulassung ist die Einfuhr nach Deutschland nicht zu empfehlen - mittlerweile finden die Räder aber auch ihren Weg zu deutsche Händlern - für in der Regel mindestens das 5-fache des chinesischen Preises.

 Shuttle-Busse: Die meisten größeren Compounds - egal ob westlich oder vorrangig von Chinesen bewohnt - bieten mehrmals täglich Shuttlebusse zu wichtigen Innenstadtzielen an. In der Regel die einfachste, schnellste und günstigste Alternative zum eigenen Auto.

 Fähren: Mehrere Fähren verbinden für 5 Jiao (Jiaotong eCard funktioniert auch) Puxi mit Pudong. Eine relativ schnelle und dabei unterhaltsame Art die „Seite“ zu wechseln. Weiterhin gibt es u.a. regelmäßige Nachtfähren zur Tempelinsel Putuoshan – ein Pflichtziel, wenn man länger in Shanghai ist. Das Hauptfährterminal für Langstreckenfähren wurde zuletzt wiederholt verlegt - bitte aktuell erkundigen.

 Taxis: Können einfach herangewinkt werden oder per Telefon gerufen –  mittlerweile auch relativ gut, wenn man kein chinesisch spricht. Im Taxi kann es allerdings zu deutlichen Verständigungsschwierigkeiten kommen. Namecards und Stadtplan sind da überlebenswichtig. 11, bzw.12 RMB sind Grundgebühr, in den Randdistrikten teilweise weniger, in der Nacht mehr. Innerstädtische Fahrten spielen sich in der Regel zwischen 20 und 50 RMB ab. Eine komplette Durchquerung Shanghais kommt auf ca. 160 RMB. Nach SARS war es zeitweilig deutlich schwerer geworden, schnell ein Taxi zu bekommen, Regen bedeutete in jedem Fall Taxi-Krise!! Der massive U-Bahnausbau hat die Taxissituation jedoch Stand 2009 wieder erheblich entlastet - sogar bei Regen. Nur entlang der Nanjing Lu und der Huai Hai Lu kommt es auch jetzt noch regelmäßig zu sehr langen Wartezeiten. Dann laufen Sie lieber ein zwei Seitenstraßen weiter.

Die wichtigsten Taxigesellschaften


      Jinjiang, (weiss):         96961
      Qiangsheng, (gelb):     6258 0000
      Dazhong, (türkis):         96822
      Nong Gong Shan, (Blau):  96965

 

Großtaxis:  Besuch? Unter 6275 8800 können 10er-Taxis bestellt werden. Die Grundgebühr liegt hier bei 10-15 RMB. Bestellung zwei bis drei Tage im Voraus ist empfehlenswert. Kleinbusse ab 18 Personen gibt es unter 6464 7777.

 Öffentliche Busse: Shanghai ist durchzogen von einem außerordentlich feinen Netz von Buslinien. Im Einsatz sind Gefährte aller Größen, Formen und Komfort-Standards, von den blechernen Rappelkisten der Kleinlinien bis zu den Reisebussen der Touristenklasse am Stadion. Es gibt eigentlich keinen Platz, den man so nicht erreichen könnte. Für Ausländer ist die Nutzung insbesondere durch die rein Chinesische Beschilderung nicht immer ganz einfach. Da es vielen Chinesen jedoch offensichtlich gefällt, wenn Westler auch mal ohne Chauffeur unterwegs sind, wird einem gerne geholfen. Beschreibung Shanghaier Buslinien (Dank an Miro auf www.schanghai.com). Interaktives chinesisches Nahverkehrsportal für Shanghai (Dank an dibbuk auf www.Schanghai.com)

 U-Bahn/Pearl-Line:Die U-Bahn verfügt mittlerweile über  13 Linien, ist das beste Verkehrsmittel: Schnell, gepflegt und im Vergleich zum Bus wirklich unkompliziert. Karten gibt es am Schalter in der Station (kann wegen während der Hauptverkehrszeiten rabiaten Vordrängelns ziemlich nervig sein) oder an auch ohne Sprachkenntnisse sehr einfach zu bedienenden Automaten. Es gibt Einzelfahrscheine und die beliebig aufbuchbare Magnetkarten (Jiaotong-eCard; sehr praktisch, da diese Karten zudem in manchen Bussen, vielen Taxis, in der Pearl-Line, für die Huangpu-Fähren verwendet werden können und im Muster einer Chip-Karte sogar in manchen Restaurants und Läden). Diese grüne Nahverkehrs-Wunderkarte mit dem Blitz gibt es am Schalter für 30RMB+gewünschtes Guthaben. Für den, der es ganz Hip haben möchte, steht mittlerweile sogar eine Uhr mit Buchfunktion zur Verfügung, ganz nach dem Muster der Ski-Swatch.
Die eben erwähnte Pearl-Line (Hochbahn) ist mittlerweile als Linie 3 ins Metro-Netz integriert  Durch die Ringlinie 4 ist insbesondere die Erreichbarkeit der nördlichen Innenstadt-Bezirke und Pudongs erheblich verbessert worden. Über weitere Linien sind mittlerweile (2009) die Historienmeile in Qibao und das Naherholungsgebiet Sheshan angeschlossen. Sehr cool ist dieser
interaktive Shanghai-Metroplan:  (Dank an Montreux aus Schanghai.com)

Busse – weitere Infos

 Zuerst grundsätzlich:

Ein öffentlicher Bus ist ein „gong gong qi che“ (gung gùng ttschì tsche). Haltestelle ist „zhàn“. Viele Buslinien sind wie schon erwähnt mit Nummern bezeichnet. Wer chinesische Zahlen kann, kann so nach Haltestellen für Linien fragen, indem er oder sie an die Ziffern noch ein „Lu“ für Linie anhängt und ein ausreichend fragendes Gesicht dazu macht: gong gòng qì che zhàn, jĭu yao yao lù? = Bus Haltestelle Linie 911? – „Yao“ ist dabei die wegen der einfacheren Aneinanderreihung bei Wiederholung übliche „Aufzählform“ von „Eins“ – „Yi“ – Jiu-Yi-Yi wäre wirklich irgendwie unhandlich auszusprechen.

Buslinien, die nicht mit Nummern sondern nach ihren Fahrtzielen benannt sind heißen „Xian“ – was einem jedoch wenig hilft zu wissen, da, selbst wenn jemand einem eine gute „Xian“ verraten würde, man diese mangels Lesefähigkeiten schwerlichst finden würde – aber man weiß ja nie... , also Nummernlinien = Lu, Namenlinien = Xian.

Wegen des ansonsten nicht immer eindeutigen Gebrauchs der Pinyin-Namen bei den Shanghaier Straßen, kann es passieren, dass Sie einzelnen Silben der hier angegebenen Namen in freier Wildbahn und auf Stadtplänen in abweichenden Schreibweisen wieder begegnen – teilweise in der gleichen Straße auf unterschiedlichen Schildern. Extremstes Beispiel ist die große Tibet Lu vom Renmin Square in die Altstadt: chinesisch „Xi Zang Lu“ genannt. Kurz vor der APEC wurde die chinesische Pinyin-Version „Xi Zang“ jedoch aus Gründen der political correctness kurzer Hand gegen das westliche „Tibet“ ausgetauscht: Eine kleine Falle für westliche Expats: Kein Chinese kann etwas mit „Tibet Lu“ anfangen und Westler haben wiederum keine Chance auf den Straßenschildern den tatsächlichen chinesischen Namen „Xi Zang Lu“ noch zu entziffern... – funny enough :-)

Trotz solcher Unwägbarkeiten kommt man mit Stadtplan, Namecards und Handy im Zweifelsfall immer ans Ziel!

 

Sightseeing-Busse

 Zu den Bussen selber und hier zuerst zu den sogenannten Sightseeing-Bussen: Am Shanghai- wie auch am kleineren Honkou-Stadion finden sich Tourist-Bus-Stations. Ich persönlich war bisher immer am Shanghai-Stadium (Shanghai Tiyü Chang). Wenn man eh da ist, lohnt eine kleine Runde um die beeindruckende 80.000 Sitze-Arena mit ein paar interessanten Geschäften. Die direkt ans Stadion gebaute Schalterhalle ist durch die Unzahl grüner Busse in der direkten Umgebung eigentlich nicht zu verfehlen. In der Halle wollen einem in der Regel beflissene Stuarts sofort zum gewünschten Bus geleiten.

Da gibt es zum einen in der Regel stündlich verkehrende Sightseeing-Linien zu allen wichtigen Ausflugszielen rund um Shanghai (u.a. Zhujiajiao, Oriental Green Boat Park, Sheshan, Jiading, Zhouzhuang, Tongli, Wuzhen, Grand View Garden u.v.m.).

Die Sightseeing-Linien-Busse sind wie erwähnt in der Regel grün, tragen ein bunt auffälliges Logo und sind mit „City Sightseeing“ beschriftet (Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel...). Für die, die in Jiu Shi, Conghong oder Oriental Pearl Garden wohnen: Die nach Osten fahrende Touristenbuslinie 4 (Zhujiajiao, Oriental Green Boat Park, Grand View Garden)hat einen Zustieg an der Hu Qing Ping Gong Lu, Haltestelle Weijiajiao (die Ampel an der man Richtung Jiu Shi abbiegt), was einem fast zwei Stunden hin und her fahren sparen kann. Bei der Hinfahrt muss im Zweifelsfall jedoch deutlich auf sich aufmerksam machen, das ist ein gewisses Risiko, bei der Rückfahrt raus gelassen zu werden ist jedoch kein Problem!

Die Busse sind eine gute Möglichkeit günstig und komfortabel richtig herum zu kommen. Die Sightseeing-Linien-Fahrt ins schöne Wasserdorf Zhujiajiao kostet gerade mal 12 RMB (einfach). Sehr hilfreich ist wie immer irgendwo sein Ziel in chinesischen Schriftzeichen bei sich zu tragen. Auf vielen Tourist-Maps, im AHK-InfoGuide und auch im Lonely Planet-Guide Shanghai sind zumindest die Liniennummern und ihre Ziele verzeichnet. In der Schalterhalle helfen einem die erwähnten Stuarts bei der Bussuche. ACHTUNG: Die letzten Rückfahrten sind bei manchen Orten teilweise schon um 15:30!! SOLLTE man mal den verpassen, gibt es in aller Regel noch einen Linienbus, zu dem heißt es sich durchfragen – und dann ein wenig Geduld haben, weil diese Linienbusse sind in der Regel keine echten Sprinter – kann aber auch lustig sein.

Neben den Linienfahrten kann man auch geführte Tages-Touren zu den umliegenden Dörfern und Städten (inclusive Hangzhou und Suzhou) buchen. Zu diesen Touren sei jedoch angemerkt, dass es sich um rein (auch sprachlich) chinesische „Ich habe 400 Sehenswürdigkeiten in zweieinhalb Stunden gesehen“-Veranstaltungen handelt, die den unvorbereitet Reisenden aus dem Westen stressen können. Trotzdem ist es eine reelle Alternative, wenn man Besuch, selber aber keine Zeit hat. Grundsätzlich gibt es in China immer wieder die Möglichkeit zu komfortablen Busreisen oder Ausflügen. Ein besonderes Erlebnis kann auch ein Transfer im „Sleeperbus“ sein, jenen zweistöckigen Gefährten mit mehr oder minder bequemen Liegen. Das ist dann aber wirklich mehr ein Erlebnis als Genuss. Zudem sollte man sicher stellen in einen Bus höherer Kategorie zu kommen, sonst ist’s nur noch Erlebnis...! So viel zu den Sightseeing-Bussen, von denen wir persönlich echte Fans sind.

 

Städtische Linienbusse

 Für die städtischen Busse gilt folgende Grundregel:

 Ein unklimatisierter Bus kostet für eine Kurzstrecke 1 RMB, maximal jedoch 5 RMB. Klimatisierte Busse schlagen mit einem Einstandspreis von 2 und bis zu 8 RMB zu Buche. In der Regel kommt man innerstädtisch mit max. 5 RMB aus, Expressbusse zu den Vororten kosten 10 oder 15 RMB und sind damit die günstigste Möglichkeit Shanghai per Bus schnell zu durchqueren.

Bei den einfachsten Rappelkisten wirft man sein Fahrgeld einfach in eine „Spardose“ beim Fahrer – es wird in der Regel darauf vertraut, dass man das tut und in ausreichender Menge, allerdings hat der Fahrer auch ein Sichtfenster in die Spardose und sieht was eingeworfen wird. Die so bezahlten Busse sind in der Regel recht voll und wenig komfortabel – aber sie funktionieren.

Zudem finden sich Busse mit „Busbegleiterinnen“, die das Ziel wissen wollen, um dann den Fahrpreis zu kassieren. Kann man das Ziel nicht aussprechen, geben die Damen sich in aller Regel mit irgendeinem entschlossen überreichten, nicht zu unsinnigen Betrag (eben zwischen 2 und 5 RMB) zufrieden. Diese Damen können zudem sehr hilfreich sein, wenn man das potentielle Ziel noch nie angefahren ist. Ausgehend von z.B. einer (chinesischen!!) Namecard sagen sie einem, wann man raus muss.

 Wenn wir von Preisen sprechen muss die Allzweckwaffe des Personennahverkehrs in Shanghai, die „Shanghai Gonggong Jiaotong Ka(rd)“, kurz: Jiaotong-eCard, nochmals erwähnt werden. Die scheckkartengroße Magnetkarte ist grün mit einem weißen Blitz drauf. Wo immer man dieses Symbol wieder findet, kann man mit der Karte zahlen, indem man an Ein- UND Ausgang der U-Bahn/Pearl- Line oder beim EINsteigen in einen Bus/Fähre die Karte über ein Magnetfeld mit dem gleichen Symbol zieht – oder praktisch-eleganter Weise auch nur den Geldbeutel oder die Tasche in der sich die Karte befindet (Aufpassen: Einige Bankkarten mochten das anfangs gar nicht, scheint aber weitgehend behoben zu sein...). Die Karte gilt in vielen Taxis (hier aufpassen, dass man wirklich seine eigene Karte zurück kriegt und wirklich nur einmal abgebucht wird), Bussen, der U-Bahn der S-Bahn und sogar an den Fähren über den Huang Pu – wer sich viel „öffentlich“ in der Stadt bewegen will, dem sei dieses Hilfsmittel sehr empfohlen. Sogar einige Restaurants, z.B. auch McDonalds akzeptieren die Karte. Man zahlt 30 RMB „Miete“ und kann dann beliebig hoch aufbuchen. Erhältlich ist die Karte vorzugsweise an U-Bahn-Schaltern oder gekennzeichneten Kiosken. Bei Verständigungsschwierigkeiten einfach auf den in der Regel direkt neben der Registrierkasse stehenden kleinen grünen Magnetkasten mit dem Blitz-Symbol zeigen, auf dem die Karten aufgeladen werden. Leider sind die Karten manchmal ausverkauft.

 

Mit diesen Bussen + U-Bahn und der Pearl-Line kommt man schon wirklich weit rum: Beschreibung Shanghaier Buslinien (Dank an Miro auf www.schanghai.com). Interaktives chinesisches Nahverkehrsportal für Shanghai (Dank an dibbuk auf www.Schanghai.com)

 Zhong Wei Xian中卫线(„Teppichklopfer-Galgen-Linie“ – so sehen die Zeichen aus)  vom Zhong  Shan Park runter zur  Wu Zhong Lu und dann nach Wei Jia Jiao (u.a. Jiu Shi und Cong Hong Garden). Mittlerweile mit komfortablen Doppeldeckern bestückt!

911: Wan Ke Cheng Shi Hua Yuan – Fuxing Lu „Lao Xi Men“ – Einmal quer durch die Stadt, mit Hymall, Wu Jia Xiang-Basar, Zoo, Shui-Cheng-Lu/Carrefour, Xiang Yang Lu-Kleidermarkt, , Xintiandi, Altstadt

925A+B: Komfortable West-Ost Verbindung, z.B. vom Carrefour zum Peoples-Square (U-Bahn)

936: Von Hongqiao über Peoples-Square und Fernsehturm bis zur Pudong-Freihandelszone

938: Schnellbus vom Hongqiao Airport zum Fährterminal zwischen Nanpu-Bridge und Fernsehturm auf Pudongseite. Umsteigemöglichkeiten von der 911 am Zoo, an der Hongxu Lu und am Gericht (Fa Yuan). Weiterer Halt an der Zhongshan Nan Yi Lu (Knoten vor der Nanpu-Brücke, Nähe Stoffmarkt) – Dank an Renate Lach.

48: Praktische Innenstadt-Rappelkiste vom Zoo über Hongqiao Lu, Yan An Lu, Xinhua Lu und Huashan Lu bis zum großen Highwayknoten vor dem Renmin (Peoples) Square – Dank an Renate Lach.

72: Von Gubei nach Xu Jia Hui (U-Bahn)

519: Von der Shui-Cheng-Lu (Carrefour, Haltestelle jedoch auf der anderen Seite von Yan’an) zum Zhong-Shan Park (U-Bahn Haltestelle)

87: Zhong Wei Xian-Anschluss auf der Wu Zhong Lu Richtung Ikea und Long-Hua-Tempel

910: Vom Bund entweder bis zur Tongji Universität oder in die entgegengesetzte Richtung zum Stoff-Markt an der Dong Jia Du Lu (Endhaltestelle Nanpu Bridge – s. 43)

43: Von der Nanpu Bridge Richtung Xu Jia Hui – and der Haltestelle Da Mu Qiao umsteigen in 45

45: Von der Haltestelle Da Mu Qiao zur Xiang Yang Lu (Kleidermarkt) – fuer Rueckweg in der Fenyang Lu in die 45 steigen)

718: Von der Pearl Line Endhaltestelle zum Botanischen Garten

115/515: Von der Pearl-Line Haltestelle Chifeng Lu (Südausgang, ca. 200m in die nächste Abzweigung laufen)  Richtung Tongji Universität/German Centre

沪-人民: Entlang der Yan An Lu und dem Hu Qing Ping Highway verkehren den ganzen Tag Schnellbuslinien vom People-Square Richtung Qing Pu. Das hier zuerst angegebene Zeichen ist „Hu“, die Kurzform für Shanghai, die man z.B. auch auf Autokennzeichen und auf jedem Shanghaier LKW findet. Die beiden anderen Zeichen sind „Ren Min“ – People’s. Bei Hu kann man sich einen nach rechts schauenden Drachenkopf vorstellen. Für 6-15 RMB eine (insbesondere stadtauswärts) relativ komfortable und schnelle Variante voran zu kommen. Vergleichbare Linien gibt es in alle Haupt-Richtungen – die muss aber jemand anderes erkunden ;-)

  

Pearl Line und U-Bahn - der mit Abstand schnellste Weg durch Shanghai (Interaktive Shanghai-Metroplan, Dank an Montreux auf www.schanghai.com))

Shanghai verfügt über zwei schienengestützte Nahverkehrssysteme: die U-Bahn und die Pearl Line S-Bahn (mittlerweile in der Regel Metro Linie 3 genannt). Zusammen waren das mal drei, dann fünf Linien und heute 13 Linien. Beim Stand von 5 Linien habe ich die Einzelbeschreibung hier gestoppt, und empfehle den oben genannten Internetplan :-)). Ein weiterer Ausbau ist vorgesehen.

Die Linie 1 der U-Bahn kommt aus den Wohnvierteln im tiefsten Süd-Westen Shanghais und endet im Norden, an der Shanghai-Railway-Station (Zugtickets berechtigen im übrigen in der Regel zur anschließenden Benutzung der U-Bahn!!). Auf Ihrem Weg passiert sie so wichtige Punkte wie das Shanghai Stadium, Xu Jia Hui, die Huaihai Lu und den Renmin (Peoples) Square (Umsteigepunkt zur Linie 2).

Die Linie 2 kam ursprünglich vom populären Zhong Shan Park westlich des Stadtzentrums, heute startet sie kaum 1 Kilometer vom Hongqiao Airport und fährt dann weit hinaus nach Pudong u.a. zum Transrapid zum Pudong-Flughafen. Dabei passiert sie den Jing An Tempel die Nanjing Lu, den Renmin Square, an Lujiazui den Fernsehturm und den Century Park

Die S-Bahn (mittlerweile Metro Linie 3 genannt) startet im Süden der Stadt, am Südbahnhof (Linienerweiterung steht kurz bevor), unweit des Botanischen Gartens und folgt dann weitestgehend dem Zhongshan Highway bis wiederum weit in den Norden, geplant und zum Teil bereits im Bau ist ein Ring-System. Interessante Haltestellen sind die Endhaltestelle Shanghai Nan Zhan nahe dem Botanischen Garten, Longcao Lu nahe Shanghais schönstem Tempel, dem Longhua Tempel, Caoxi Lu nahe Ikea und Shanghai-Stadion, Yan An Xi Gong Lu mit dem Tian Shan Gong Yuan, Zhong Shan Gong Yuan, mit dem sehr beliebten Park, Hongkou-Football-Stadium mit Luxun Park und Duo Lun Lu und die Chifeng Lu mit Busanschluss (u.a. Buslinie 115) Richtung Tongji-Universität.

Die neue Linie 4 wird gegen Ende des Jahres 2005 den Innenstadtring schließen und insbesondere auch Pudong besser zugänglich machen.

Linie 5 ist bereits in Betrieb und geht von Xinzhuang weiter in den Südwesten, nach Minhang, wo einige Wohn- und Industriegebiete sind.

Zur Rush-Hour Zeit kann U- und S-Bahn fahren in Shanghai stressig sein, in aller Regel ist es jedoch auch nicht schlimmer als in Deutschland. In voll besetzten Bahnen und Bussen wie schon erwähnt vor Taschendieben in Acht nehmen.

Zusätzliche Linien-Empfehlung/Beschreibung  - insbesondere Anbindungen einzelner Compounds – sind jederzeit willkommen!! Mit diesem Link sind Sie U-Bahntechnisch immer auf der Höhe: Shanghai Metro Plan.

Genug – eigentlich ging es auf dieser Seite nur um eines: deutlich zu machen, dass es zwar ein bisschen Überwindung braucht ansonsten aber ebenso machbar wie lohnend ist, zu versuchen sich mit dem öffentlichen Personen-Nahverkehr in Shanghai vertraut zu machen. Hier kann man für sehr wenig Geld sehr weit kommen und vor allen Dingen: Man gewinnt ein echtes Pfund an zusätzlichem Selbstvertrauen und Heimatgefühl: Das ist meine Stadt, hier kann ich mich bewegen, wie ich will. In diesem Sinne viel Spaß und manchmal auch ein bisschen gute Nerven.

 

>

Shanghai/China sind ständig in Bewegung. Sie halten etwas für überholt oder gar falsch - es fehlt Ihnen was? Dann ist hier Raum für Ihr Feedback.

 

Ein Rückblick:

Als wir 2001 ein Shanghai kamen, war die Buslinie 911 DER Langnasenbus, da er relativ komfortabel vom Westen in die Innenstadt fuhr und dabei viele wichtige “Expat-Hotspots” mitnahm, zudem führte die Linie durch alle nur erdenklichen Arten von Wohn- und Geschäftsgebieten. Deswegen haben wir sie damals extra und ausführlich beschrieben - die Beschreibung zeigt, was damals wichtig war (spaßeshalber Stichworte grün gefärbt). Diese im folgenden beschriebene“klassische” Route hat ab 2005 durch umfangreiche Sanierungen im Bereich der Huai Hai Lu und durch die Schließungen des Wu Jia Xiang Bazars und des Xiangyang Lu-Fakemarktes leider ihren ursprünglichen Sightseeing-Reiz weitgehend verloren. Für die, die im Westen wohnen, bleibt die 911 allerdings trotzdem noch eine praktische Linie, um zu den Shopping- und Gastronomiegebieten rund um die Huai Hai Lu, oder in die (Reste der) Altstadt zu kommen - für “Ehemalige” mag soll dieses einfach eine nette Erinnerung sein:

 Die Doppeldecker der 911 sind die mit weitem Abstand  frequentiertesten „Wessi“-Busse. Die Linie verbindet viele interessante Punkte mit der Aussicht und dem (gut – zugegebener Maßen  eingeschränkten) Komfort des (meistens) klimatisierten Doppeldeckers, ist zu Stoßzeiten allerdings wirklich voll. Unterstrichen sind Namen von wichtigen Haltestellen.

 Der Startpunkt liegt weit im Westen Shanghais, ein kurzes Stück nach der Mündung der Wu Zhong Lu in die Qixin Lu . Die Haltestelle ist benannt nach dem gewaltigen Wan Ke-Compound, und ist neben einer großen „Hymall“, oder wie die Chinesen sagen „Le Gou“, durchaus eine Carrefour-Alternative auch mit KFC und Starbucks, aber auch einem großen Food-Court. (Lange gab es keine echte Alternative zum Carrefour, KFC brachte hin und wieder Junk-Food-Abwechslung und Starbucks bot - und bietet bis heute - einen der wenigen wirklich ruhigen Rückzugsorte der Stadt. 2005 war dann DER Feiertag für die West-Compound-Expats: Die Fahrerei nach Gubei erledigte sich, der Qibao Carrefour eröffnete ;-)))

Der komplette Name des wirklich riesigen Compounds lautet Wan Ke Cheng Shi Hua Yuan. Auf Grund der Größe des Compounds gibt es zwei Haltestellen – in der Regel wird, wenn man aus der Stadt kommend in der 911 sitzt - schon die erste, kurz hinter dem Compoundtor liegende (hier gibt es einen Bank of China mit Automat! - damals die einzigen EC-Karten-tauglichen Automaten)  als Endhaltestelle ausgerufen– die echte befindet sich jedoch etwas später auf einem eindeutig als Busbahnhof zu identifizierenden Platz. Von dieser Endhaltestelle geht man einfach 150m weiter in Fahrtrichtung aus dem Compound, bis man wieder auf der Hauptstraße ist und dann ist die Hymall auf der rechten Seite eigentlich schon nicht mehr zu übersehen – ansonsten nach „Le Gou“, dem chinesischen Namen der Mall, fragen. In direkter Umgebung gibt es eine ganze Reihe guter Restaurants.

2003 hat ebenfalls in Laufweite weiter der Hauptstrasse folgend dann an einem Kanal links abbiegend die neue Historienstraße Qi Bao Lao Cheng Shi eröffnet, die in Zukunft, wenn alle Bauabschnitte beendet sind, mit dem Basar am Yu-Garden konkurrieren soll, : Qibao – so heißt der Bezirk - rüstet auf. (2009 präsentierte sich das Qibao Historienviertel schon weitgehend fertig und war - da wesentlich chinesischer und günstiger - Wochenends schon mindestens so überlaufen wie sein großer Bruder in der Innenstadt)

Wir wollen aber Bus fahren und steigen so am Busbahnhof Wan Ke in die 911. Von dort geht es  zunächst links die Qixin Lu entlang und dann rechts auf die Hu Qing Ping Gong Lu. Hier hält man am Busknotenpunkt Wu Jia Xiang, den man, wenn man aus einem der westlichen Vorstadtcompounds kommt, gut mit dem Taxi ansteuern kann, um hier in die 911 zuzusteigen.

Wenn man Spaß an chinesischem Wuselleben hat, lohnen die Angebote dieses chinesischen Vorstadtzentrums einen eigenen Blick. Hier findet sich von Wan Ke kommend auf der gegenüberliegenden Seite der Hu Qing Ping ein sehr großer, zweistöckiger Basar mit Kleidern, Elektroartikeln, Nippes – eigentlich allem, sowie auf der Fahrtrichtungsseite Innenstadt versteckt hinter einem Restaurant einer der größten Gemüse-Märkte Shanghais (2009 ist der gewaltige Basar wie erwähnt leider einem der Expo-Bauprojekte zum Opfer gefallen. Der Markt besteht noch).

 Von Wu Jia Xiang aus folgt die 911 weiter der Hu Qing Ping, bis diese am Flughafen in die Yan An Lu  mündet. Kurze Zeit später wechselt der Bus auf die Hongqiao Lu, um als nächstes Highlight den Zoo (Shanghai Dong Wu Yuan – insbesondere der alten, tollen Parkanlage wegen lohnend) zu erreichen und dann die Shui Cheng Lu. (So umstritten die Qualität des Zoos, der alteingewachsene Sassoon-Park bleibt bis heute ein lohnendes Ziel!).

 Die Shui Cheng Lu (u.a. Gubei-Carrefour, China Telekom Service-Counter, Punjabi etc.) , ist die Westler-Schlüsselhaltestelle der 911: Neben den genannten Einkaufsmöglichkeiten kann hier (wer will) in die feschen grün weißen Busse der Linie 925 (s.u.) umsteigen, die einen zum Renmin Guang Chang (Peoples Square) bringen, oder mit der (nicht ganz so schicken...) 936 gar durch den Tunnel Richtung Pudong durchstarten.

 Wer in der 911 bleibt, wird kurze Zeit später wieder in die Yan An Lu einbiegen, am Rainbow-Hotel mit seinem bis zur Jahrtausendwende noch einzigartigen 24h-EC-Service vorbei kommen, um wieder zurück zur Hongqiao Lu zu kreuzen. Man passiert den markanten, halbrunden Wolkenkratzer des Shanghai Broadcast-Centers um dann links in die Huaihai-Lu einzubiegen – wo sich vielfältige Blicke auf skurrile Altstadtverhaue und Taubenschläge eröffnen. Unabhängig von diesen Blicken werden die meisten bei der Huaihai Lu hellhörig werden: Die 911 hält ebenso an der Shanghai Library wie früher als Hauptgrund ihrer Popularität bei Ausländern, insbesondere direkt vor dem  Kleidermarkt an der Xiangyang Lu (Shi Zhang - der Fake-Markt hat sich hier allerdings  erledigt, findet sich heute in der Pudonger U-Bahnhaltestelle am Science Museum!). Damit gibt sie sich aber noch nicht zufrieden. Weiter geht es an den Malls zwischen Shanxi und Huang Pi Lu vorbei. Dann gönnt sich der Doppeldecker einen weiten Bogen nach rechts entlang der Renmin Lu (die die ehemalige Stadtmauer nachzeichnet) um schließlich an der Fuxing Lu/Lao Xi Men (“Altes West Tor”) seine Endhaltstelle zu erreichen – von hier liegt einem die Altstadt samt Lao Xi Men, Bai Yu Guan, Yu Garden im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen. Wer viel von Shanghai sehen will, der fährt diese Linie einfach einmal rauf und runter, mit Pausen an den unterstrichenen Punkten. Ach ja: Mit dem Zoo verbindet sich der einzige Haken dieser Bus-Linie: Aus der Stadt kommend enden manche Busse hier, statt weiter nach Wan Ke zu fahren. Diesbezüglich auf die Fahrtschilder neben der hinteren Einstiegstüre achten: Beginnt eines der Zielworte mit den beiden Zeichen für Shanghai ist es ein Bus der nur zum Zoo fährt. Auch kann man der Busbegleiterin mit fragendem Blick die Worte: Van Ke? (Uoan Ke?) an den Kopf werfen. Nickt sie, ist alles in Butter. Klingt schwierig? Ich war bei meinen ersten Busfahrten sehr aufgeregt. Aber letztlich wenn man Zeit hat – was kann passieren? Hat man sich verfahren, dann springt man halt in ein Taxi.

 

  

Die 925: Mit Fernseher und Klima zum Renmin-Square (Haltestellen wieder unterstrichen)

 Linien 925 A + B:

 Seit 2002 im Einsatz, waren die  „Ameisenfühler“ (man schaue auf die Spiegel...) -Busse von Volvo, der letzte Schrei des Shanghaier Nahverkehrs: Geboten wurden hier endlich Klima, gute Lärmdämpfung, wechselweise Musik oder gar Fernseh-Berieselung und durchweg zweisprachige Ansagen + Leuchtband-Anzeigen. Mittlerweile zollen die einstigen Glanzstücke Wetter und Verkehrsverhältnissen rappelnd-verblassenden Tribut. .

 Zu einer durch die „Ameisenfühler“ bedienten Hauptlinien zählt auch die 925, die es als A und B gibt.

 Die 925 A  startet hinter dem Shanghai-Museum (Renmin Guang Chang) von der Ringstraße um den Renmin Square und folgt strikt der Yan’an Lu mit Stopps an allen wichtigen Querstraßen sowie der Pearl-Line Station am Tianshan Gong Yuan, um dann über die Hongqiao Lu (u.a. Halt an der Shui Chen Lu: Carrefour) zum Hongqiao Airport zu fahren.

So nett die Linie A als „Querstraßenhopper“ entlang der Yan’An Lu ist, so viel interessanter ist letztlich die Linie B, weil sie 1. noch weiter als bis zum Flughafen fährt und 2. durch Nutzung des Highways schneller ist! Die 925B ist der West-Ost Express Shanghais!

Auch sie startet hinter dem Shanghai Museum, folgt Yan’an – wechselweise oben und unten, passiert entlang der Hongqiao Lu die Shui Chen Lu (Carrefour), fährt dann aber nicht zum Flughafen sondern an diesem vorbei weiter in die Hu Qing Ping Gong Lu, um dann kurze Zeit später links in die Hang Dong Lu zu biegen. Hang Dong Lu klingt ebenso nichtssagend wie uninteressant, ist aber wichtig, weil an dieser Haltestelle auch die Buslinie – tief durchatmen - „Zhong Wei Xian“ hält - und da haben wir dann doch eine „Xian“..., eine Namenlinie.

„Zhong Wei Xian“ kommt von den Endhaltestellen „Zhong Shan Park“ und „Wei Jia Jiao“ (direkt am Jiu Shi Compound) und ist eine glücklicher Weise auch für Analphabeten wie mich einfach zu merkende Zeichenfolge中卫线: stehender Teppichklopfer=Zhong  + leerer Galgen=Wei + eine markante Doppelnase links mit irgendeinem Gekrisel rechts = Xian ...). Mit der „Teppichklopfer-Galgen-Linie“ können Bewohner von Cong Hong, Jiu Shi und Oriental Pearl Garden von der „Hang Dong Lu“ – nachdem sie die Straßenseite gewechselt haben! -  für 1 RMB weiter gen Heimat fahren.

Nur noch der Vollständigkeit halber zur 925B: Die der Hang Dong Lu nachfolgenden Haltestellen liegen in Wohnvierteln zwischen Qi bao und Hong qiao und sind eher vernachlässigenswert!

Folgendes kleines „Netz“ steht mit nur drei Linien zur Verfuegung: Ausgehend von den westlichen Vorstadtcompounds Oriental Pearl, Cong Hong oder Jiu Shi kann man mit der „Teppichklopfer-Galgen-Linie“ „Zhong Wei Xian“ bis zum Busknotenpunkt „Wu Jia Xiang“ fahren, um dort in die 911 umzusteigen, entweder Richtung, Carrefour, Huai Hai Lu und Altstadt oder Richtung Wan Ke Compound mit Hymall, Historienmeile und Anschluss zur Ski-Halle.

Oder man bleibt an Wu Jia Xiang in der Zhong Wei Xian sitzen, bis sie das erste Mal rechts in die Hang Dong Lu abbiegt, steigt dort an der ersten Haltestelle aus, überquert die Straße und fährt mit der 925B zum Renmin Square.

Theoretisch könnte man sogar noch länger in der Zhong Wei Xian bleiben, bis sie nach über einer Stunde Fahrtzeit die U-Bahnhaltestelle Zhong Shan Park erreicht – das ist (2002!!) aber was für SEHR hartgesottene, denn die Zhong Wei Xian ist bei aller Liebe schlicht ein  Rappelbus... . 

Zum Zhong Shan Park gibt es effektivere Wege... .

Allen viel Spaß, die auch heute öffentlich unterwegs sind. Ich blicke jetzt auf fast 10 Jahre Geschäfte in Shanghai zurück - immer ohne Auto: Es geht also ;-).

 

[S u. F. Demmer] [Allgemeines] [Shanghai Tagebuch] [Wohnen in Shanghai] [Arbeiten in Shanghai] [Leben in Shanghai] [Unterwegs in China] [Bilder]